Tussastopp darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Dextromethorphan oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn Sie an einer bzw. mehrerer der folgenden Erkrankungen leiden: Asthma bronchiale, chronische obstruktive (durch Einengung der Atemwege bedingte) Atem-wegserkrankungen, Lungenentzündung, Atmungsstörungen (Ateminsuffizienz, Atemdepres-sion),
- bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten stimmungsaufhellenden Arzneimitteln (soge-nannte MAO-Hemmer) (siehe „Einnahme von Tussastopp zusammen mit anderen Arzneimit-teln“),
- während der Stillzeit (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Dieses Arzneimittel kann zu Abhängigkeit führen. Daher sollte die Behandlung von kurzer Dauer sein. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Tussastopp einnehmen,
- wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist
- wenn Sie Arzneimittel wie bestimmte Antidepressiva oder Antipsychotika einnehmen: Tussastopp kann mit diesen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten und Sie können Zustandsänderungen der Psyche (z. B. Erregung, Halluzinationen, Koma) und andere Auswirkungen wie eine Körpertemperatur von über 38 °C, Anstieg der Herzfrequenz, instabiler Blutdruck und Übersteigerung der Reflexe, Muskelsteifheit, Mangel an Koordination und/oder Magen-Darm-Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) haben.
Bei produktivem Husten mit erheblicher Schleimproduktion (Auswurf) ist die hustenhemmende Behandlung mit Tussastopp nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung mit besonderer Vorsicht durch-zuführen. Falls solche Beschwerden bei Ihnen auftreten, sollten Sie daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Chronischer Husten kann eine Frühbeschwerde bei Bronchialasthma sein, daher darf Tussastopp zur Dämpfung dieses Hustens — insbesondere bei Kindern — nicht angewendet werden. Dextromethorphan hat ein geringes Abhängigkeitspotenzial. Bei längerem Gebrauch von Dextromethorphan können sich Gewöhnung, geistige und körperliche Abhängigkeit entwickeln.
Über Fälle von Missbrauch und Abhängigkeit von Dextromethorphan wurde berichtet. Vorsicht ist insbesondere geboten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie bei Patienten mit Arzneimittelmissbrauch oder Verwendung psychoaktiver Substanzen in der Vorgeschichte. Bei Patienten, die zu Arzneimittelmissbrauch oder Medikamentenabhängigkeit neigen, ist daher eine Behandlung mit Tussastopp nur kurzfristig und unter strengster ärztlicher Kontrolle ratsam. Bei Missbrauch kann es zu Beschwerden einer Überdosierung kommen (siehe „Wenn Sie eine größere Menge Tussastopp eingenommen haben, als Sie sollten“). Ist der Husten nach einer Behandlungszeit von 3 – 5 Tagen nicht verschwunden oder nicht deutlich zurückgegangen oder hat sich sogar verschlimmert bzw. treten Komplikationen auf, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Wenn Sie während der Behandlung mit Tussastopp schwanger werden, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Erste Anzeichen von Nebenwirkungen sind unverzüglich einem Arzt zu melden.
Einnahme von Tussastopp zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel ein-zunehmen/anzuwenden.
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem wie z.B. Barbiturate, Hydroxyzin und Benzodiazepine kann es zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen. Bei Vorbehandlung von Patienten mit bzw. bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten stimmungsaufhellenden Arzneimitteln (Antidepressiva vom Typ der MAO-Hemmer oder der SSRI [Fluoxetin, Pa-roxetin] und Buprenorphin (starkes Schmerzmittel) kann ein schwerwiegendes, mitunter lebensbedrohliches, Krankheitsbild (so genanntes Serotonin-Syndrom) mit folgenden Beschwerden auftreten:
- hohes Fieber,
- Muskelstarre,
- psychische Veränderungen wie Erregungszustände und Verwirrtheit
- sowie Veränderungen von Atmungs- und Kreislauffunktionen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein bestimmtes Enzymsystem in der Leber und damit den Abbau von Dextromethorphan hemmen, kann es zu einem Anstieg der Konzentration von Dextromethorphan kommen. Dies gilt insbesondere für
- Amiodaron,
- Chinidin,
- Flecainid,
- Pro-3 pafenon (jeweils gegen Herzrhythmusstörungen),
- Fluoxetin,
- Paroxetin,
- Sertralin,
- Bupropion,
- Haldoperidol,
- Perphenazin,
- Thioridazin,
- Methadon (starkes Schmerzmittel),
- Cinacalcet (zur Behandlung der Nebenschilddrüsenüberfunktion),
- Cimetidin (gegen zuviel Magensäure),
- Terbinafin (gegen Pilzinfektionen)
- und Ritonavir (gegen HIV-Infektionen).
In diesem Zusammenhang wurden Beschwerden einer Überdosierung beobachtet (siehe „Wenn Sie eine größere Menge Tussastopp eingenommen haben, als Sie sollten“). Die gleichzeitige Anwendung von Tussastopp und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atemschwierigkeiten (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Daher soll eine gleichzeitige Anwendung nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht in Frage kommen. Falls Ihr Arzt Ihnen dennoch Tussastopp gleichzeitig mit Beruhigungsmitteln verschreibt, ist die Dosierung und Dauer der gleichzeitigen Behandlung von Ihrem Arzt zu begrenzen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über sämtliche Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen und befolgen Sie genau die Dosierungsempfehlungen Ihres Arztes. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben beschriebenen Zeichen und Symptome zu achten. Falls solche Symptome bei Ihnen auftreten, suchen Sie Ihren Arzt auf.
Bei kombinierter Anwendung von Tussastopp-Lösung zum Einnehmen mit Sekretolytika (schleimlösende Hustenmittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen.
Einnahme von Tussastopp zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Gleichzeitige Anwendung mit Alkohol ist zu vermeiden. Diese Kombination kann den Beruhigungseffekt verstärken. Grapefruitsaft und Saft von Bitterorangen kann die Wirkung von Dextromethorphan verstärken. Tussastopp enthält Natriumbenoat (E 211) und Natrium Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 5 ml Lösung, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“. Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Natriumbenzoat pro 5 ml Lösung. Tussastopp enthält Maltitol-Lösung und Propylenglycol. Bitte nehmen Sie Tussastopp erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden. Das in diesem Arzneimittel enthaltene Propylenglycol kann die gleichen Wirkungen haben wie der Konsum von Alkohol und kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nebenwirkungen erhöhen. Wenden Sie dieses Arzneimittel nur auf Empfehlung eines Arztes an. Ihr Arzt führt möglicherweise zusätzliche Untersuchungen durch, während Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Häufig Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
- Müdigkeit,
- Schwindelgefühl
- Übelkeit,
- Magen- und Darmbeschwerden,
- Erbrechen
Sehr seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
- Benommenheit,
- Wahnvorstellungen,
- Entwicklung einer Abhängigkeit
- allergische Hautreaktionen wie fixes Arzneimittelexanthem (durch allergische Reaktion auf ein Arzneimittel bedingter Hautausschlag)
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.